Freitag, 22. Mai 2015

Außenseiter



Sich unzugehörig zu fühlen, ist kein schönes Los. Es ist nichts was sich jemand wünscht.
Es ist ein einfaches Gefühl hier falsch zu sein.

Anders sein ist den Traum zu träumen doch einfach nur gleich zu sein.
Würde ich feiern gehen, hätte ich ein Gefühl von Gemeinschaft und gemeinsamen Geschichten.
Würde ich die gleichen Filme sehen, hätte ich immer etwas zu reden.
Würde ich nur ein einziges Buch gelesen haben, könnte ich mich auch über sie beschweren.
Würde ich nicht nur in der Küche tanzen, könnte ich mit euch tanzen gehen.
Würde ich nicht hier sein, wäre ich sicher bei euch..

Doch zu welchem Preis?

Ich war noch nie betrunken, ich besitze über 100 DVDs und keine davon kennt ihr oder ihr habt sie vergessen, ich bereise ferne Welten die ihr nie sehen werdet, ich tanze oft aber sicher nicht vor euch und ich bin lieber hier als dort.
Der Preis den ich zahle ist weder hoch noch niedrig.
Ich weiß nicht ob mir das die Freiheit nimmt oder sie mir erst gibt?
Jede Disney Figur sehnte sich nach Anerkennung, Belle war allein obwohl die Stadt voller Menschen war, Herkules fand die Anerkennung die er suchte, doch tauschte sie gegen das was zählt, Mulan ging aus Liebe und fand unerwartete die die sie nie gesucht hatte.

Wie ich sagte, jeder von ihnen sehnte sich nach Anerkennung in einer Welt von Menschen die sie nicht verstanden.
Doch findet man erstmal jemanden der versteht, mit dem man nicht mehr allein ist, den man an den ungewöhnlichsten Orten findet ohne ihn  zu suchen, dann sind die Menschen die dich nicht verstehen nur noch Schatten.

Man brauch keine Leute die sich freuen wenn du bei ihnen bist, man brauch Freunde die dich umwerfen mit ihrer Freude und endlich verstehen warum man so anders ist.
Warum man hier ist und nicht dort.

Alles hat seinen Sinn.
Ich bin hier, ich bin hier und an meiner Seite habe ich Menschen die mehr sind als jeder zuvor.
Ich brauche nicht viele Freunde, aber ich brauche die mit der ich mich noch in 50 Jahren treffe.
Ich brauche den mit dem ich mein Leben Plane. Ohne vielleicht und aber.
Suchen brauche ich niemanden mehr der mich mehr liebt als diese Menschen, denn diesen jemand würde ich nicht finden.
Und das würde ich auch niemals wollen.


Donnerstag, 7. Mai 2015

Überlebensschuld



Ich sagte einmal mein Blog ist in all seinen Worten ein Liebesgeständnis.
Heute ist er es nicht.

Heute fühle ich mich kaputt, der Tag war lang und ich sitze hier.
Ich fühle mich verlassen, ich möchte in mein Buch flüchten doch heute kann ich mich nicht in der Burg aus schwarzem Marmor wiederfinden.
Wieder einmal frage ich mich das gleiche wie immer, wie kann man jemals aufhören einen Menschen zu lieben?
Ich habe eine Überlebensschuld auf mir, ich habe sie mir ganz alleine aufgeladen.
Ich habe selbst entschieden mich mit all diesen Themen, diesen Büchern, diesen Geschichten und Berichten der im Schmerz verlorenen Seelen zu beschäftigen.
Ich habe mich mich entschieden diese Überlebensschuld in mein Herz zu lassen, um andere zu verstehen und jeden Atemzug zu schätzen. Um derer zu Gedenken die fort sind, selbst wenn sie, wenn sie mich gekannt hätten mich vielleicht gar nicht gemocht hätten. Vermutlich nicht.
Viele halten mich für furchtbar grimmig, aber wenn sie wüssten was in meinem Herzen steht würden sie nicht so denken.
Ich beobachte euch alle, ihr Grauen Heeren, Zeitverschwender, Arbeitstiere, Möchtegern Philosophen und versteckten Schönheiten.
Ich beobachte euren Niedergang und Aufstieg, ich versuche zu verstehen.
Ich versuche zu verstehen, wie der Mensch so sein kann, so kalt im Anblick von Museen mit Briefen toter Kinder. Wie ihr in Theresienstadt in diesen Räumen essen könnt, auf dem Hof lachen könnt-
wisst ihr nicht wie andere fühlten? Jene die vor Jahren lebten, denkt ihr nicht an die Mutter die weinend zusammenbrach, weil ihr Kind an der Stelle wo ihr esst verhungerte?

Haben wir alle vergessen menschlich zu sein?

Wie können wir die Verlorenen Vergessen? Wie können wir einander verlassen?
Wie könnt ihr diese Überlebensschuld nicht spüren, sie drückt mich fast zu Boden..
Ich wünschte ich könnte mit jemandem tauschen der es verdienen würde hier zu sein und geliebt zu werden..

Dienstag, 5. Mai 2015

Wer sind die grauen Herren?



Ich kann wählen wo ich bin, ich muss nicht hier sein.
Ich muss nicht in diesem düsteren Märchen leben, ich muss nicht hinnehmen wo ich bin. 
Denn hier gehöre ich nicht hin, ich gehöre nicht in diese Welt aus Gier und Egoismus. 
Wer seid ihr nur, dass ihr jetzt schlafen könnt?

Wie oft wünsche ich mir eine Eule schwebt mit einem Brief durch das Fenster und endlich kann ich in einen Zug steigen und das Schloss sehen, welches ich vor Jahren in meiner Fantasie das erste mal besuchte. Ich wünsche meinen Glas Schuh zu verlieren oder einen Schrank zu entdecken der mich in eine ferne Welt führt. 
Ich will in den Wald laufen nach einer magischen goldenen Blume oder dem verwunschenen Schloss und der verwunschenen, wunderschönen Rose suchen. Ich will am Strand die Meerjungfrauen sehen und das Fenster nachts offen lassen um Peter Pans Schatten zu fangen.

Der einzige Weg um einen Hauch dieses Windes aus Kirschblüten Schnee aus fernen Welten zu spüren ist die Flucht und den Trost in den Zeile eines Buches zu ersuchen. 
Dort kann ich sein wo ich will und sein kann wer ich will. Kein dunkel dieser Welt kann mich erreichen in den Wäldern die ich zwischen den Zeilen sehe oder den Palästen aus schwarzem Marmor, den Platz den ich finde zwischen vergessenen und verlorenen. 
Niemand kann mir verbieten mit Momo vor den Grauen Herren zu fliehen- vor euch zu fliehen.
Ihr seid die Grauen Herren. Die kalten, starren, egoistischen, zeitlosen Grauen Heeren.
Die, die keine Zeit mit Fantasie verschwenden, seht ihr es nicht selbst?

Und ich bin hilflos, die Kälte und der Nebel der über euch schwebt lässt meinen Atem in der Luft gefrieren.

Nur wenn ich im Bus sitze und Häuser mit Wintergärten, blaue zarte Blumen und Wolken bestaune weicht eure Kälte, wenn ich Geschenke liebevoll verpacke oder beginne zu zeichnen, dann verzieht sich langsam der Nebel und wenn ich dann ein Buch aus meiner Tasche nehme und beginne zu lesen ist die Kälte weg, sie kann mich nicht mehr packen und ich spüre den Atem der Reiter neben mir oder bewundere das schöne Kleid des Balls, rieche den Duft der unendlichen Wälder und Felder. 

Ich habe Schlachten und Kriege gesehen, gesiegt und verloren, bin mit Armeen geritten, konnte fliegen und bin gefallen, lernte Geige spielen und lief mit dem Wind. 
Ich habe so vieles erlebt, während ihr eure Zeit spart um in eurer graue triste Zeit nicht ausversehen die Augen zu öffnen und zu sehen das es auch hier Farben gäbe, wenn ihr sie nicht in euren dunklen Schatten ersticken würdet..